Von Brasilien flog ich über Lima direkt nach Cusco. In Cusco verbrachte ich ca. zwei Wochen, zum Einen weil es in der Stadt und Umgebung viel zu sehen gibt und zum Anderen um sich an die Höhe zu gewöhnen - Cusco selbst liegt auf 3.400m.
Highlight des Aufenthalts war der Inka Trail zum Machu Picchu. Vor der viertägigen Wanderung schaute ich mir folgendes an bzw. unternahm Ausflüge zu folgenden Sehenswürdigkeiten:
Chinchero: Die Stadt war Sommersitz der Inkas und in der Kirche aus der Kolonialzeit, deren Fundamente aus der Inkazeit stammen, wird die Messe bis heute in der indigenen Sprache Quechua gehalten.
Moray: Da die Inkas keine Schriftsprache besaßen, ist der Zweck von Moray weiterhin rätselhaft. Viele Archäologen glauben aber, dass die Ruinen wegen des Bewässerungssystems für landwirtschaftliche Experimente genutzt wurden.

Salzminen von Maras: 3.000 Salzteiche werden durch unterirdische Kanäle mit Wasser aus einer natürlichen Quelle befüllt. Das Wasser verdunstet und hinterlässt eine dünne Salzschicht.
Ollantaytambo: In Ollantaytambo erbauten die Inkas Verwaltungs-, Landwirtschafts-, Militär- und religiöse Einrichtungen.
Pisac: eine Stadt und Bergfeste der Inkas im heiligen Tal der Inkas.
Eine zweistündige Wanderung zum See Humantay. Der See befindet sich auf 4.200m und liegt unterhalb des Berges Humantay.
Einen Tag vor dem Start des Inka Trails ging es für eine kurze Unterweisung zur Agentur TreXperience, bei der ich die Tour gebucht hatte. Zum ersten Mal traf ich die beiden Guides Pepe und Nilton und die anderen Teilnehmer der Gruppe - drei Holländer, zwei Amerikanerinnen, zwei Kanadierinnen, eine Filipina, ein Hongkonger, eine Honduranerin, ein weiterer Deutscher und ich.
Tag 1:
Um 4 Uhr morgens wurden wir an unseren Unterkünften abgeholt. Wir fuhren von Cusco ca. drei Stunden zum Checkpoint und Startpunkt des viertägigen Inka Trails. Ca. 13km wanderten wir am ersten Tag bis zum Campingplatz in Ayapata. Entlang des Weges erkundeten wir die ersten beiden Inkastätten Llactapa und Patallacta.
Tagsüber hatte jeder immer nur seinen Tagesrucksack mit Klommeten für alle vier Jahreszeiten, Wasser und Snacks dabei. Die Campingausrüstung, Essen und Klamotten zum Wechseln wurden von den Mitarbeiter der Argentur getragen. Des Weiteren gehörten zwei Köche zur Gruppe, die jeden Tag drei hervorragende Mahlzeiten zubereiteten.
Tag 2:
Der zweite Tag war der anspruchsvollste Tag. Direkt nach dem Frühstück ging es bergauf zum Dead Women's Pass, mit 4.215m der höchste Punkt des Inkapfades. Nach einem zweistündigem Abstieg, einem wohlverdientem Mittagessen und einem leichten Aufstieg zum zweiten Pass, erreichten wir nach knappen 10km und 1.200 Höhenmeter das zweite Camp. Auf dem Weg dorthin sahen wir die beiden Inkastätten RuncuRaccay und Sayacmarca.
Tag 3:
10km und lediglich 300 Höhenmeter standen am dritten Tag auf dem Programm. Auf dem Weg zum letzten Campingplatz bewunderten wir herrliche Aussichten und besuchten drei Inkastätten: Phuyupatamarka (Stadt in den Wolken), Intipata (Terassen der Sonne) und Wiñay Wiyna (little Machu Picchu).
Tag 4:
Um 05:30 Uhr öffnete der Kontrollpunkt am letzten Camp. Wir wanderten eine gute Stunde bis zum Sonnentor.
Am Sonnentor hatten wir zum ersten Mal einen Blick auf Machu Picchu.
Wir erreichten Machu Picchu, eines der sieben neuen Weltwunder.
Nach vier Tagen auf dem Inka Trail ging es am vierten Tag noch mit dem Zug von Aguas Calientes zurück nach Cusco.
Zurück in Cusco unternahm ich mit Eva und Ana noch einen Ausflug auf 5.000m zu den Rainbow Mointains.
Des Weiteren ging ich mit der Gruppe vom Inka Trail und Roger (kennengelernt in der Sprachschule in Buenos Aires) was Essen und Trinken. An einem Abend probierten wir das traditionelle Meerschweinchen.
Von Cusco flog ich nach Lima. In Lima schaute ich mir Huaca Pucllana an (Überreste einer Lehm- und Tonpyramide der Lima Kultur aus den Jahren 200-700 n. Chr.), die Altstadt und den Sonnenuntergang im Stadtteil Miraflores.
Dann ging es nach Huaraz, eine Stadt nördlich von Lima. An einem Tag unternahm ich eine Tour zum See 69. Nach einer dreistündigen Busfahrt ging es innerhalb von drei Stunden zum See hinauf und die selbe Strecke wieder zurück.
Der tatsächliche Grund für den Aufenthalt in Huaraz war der Huayhuash Trek, eine der schönsten mehrtägigen Wanderungen der Welt. 8 Tage lang wanderten ich mit 4 Franzosen, einem Filipino und zwei Guides (Angel und Emanuel) in dem Gebirge Cordillera Huayhuash. Wir wanderten ca. 100km, meistens über 4.000m über dem Meeresspiegel, überquerten 7 Pässe und übernachten 7 Nächte im Zelt. Angel wanderten tagsüber mit uns, Emanuel kümmerte sich um 6 Esel, die unser Gepäck und Campingausrüstung trugen. Die Beiden kochten Frühstück, Mittag- und Abendessen für uns alle.
Tag 1: 9km
Start: Zeltplatz Cuartelwain, 4.180m
Höchster Punkt: Pass Cacanan, 4.750m
Ziel: Zeltplatz Janca, 4.230m
Tag 2: 11km
Start: Zeltplatz Janca, 4.230m
Höchster Punkt: irgendwo auf 4.850m
Ziel: Zeltplatz Carhuacocha, 4.140m
Tag 3: 14km
Start: Campingplatz Carhuacocha, 4.140m
Höchster Punkt: Pass Siula, 4.800m
Ziel: Campingplatz Huayhuash, 4.310m
Tag 4: 11km
Start: Campingplatz Huayhuash, 4.310m
Höchster Punkt: Pass Trapecio, 5.030m
Ziel: Campingplatz Huanapatay, 4.510m
Tag 5: 16km
Start: Zeltplatz Huanapatay, 4.510m
Höchster Punkt: Pass Santa Rosa, 5.060m
Ziel: Dorf Huayllapa, 3.550m
Tag 6: 15km
Start: Dorf Huayllapa, 3.550m
Höchster Punkt: irgendwo auf 4.770m
Ziel: Zeltplatz Gashpapampa, 4.500m
Tag 7: 10km
Start: Zeltplatz Gashpapampa, 4.500m
Höchster Punkt: Pass Yaucha, 4.830m
Ziel: Zeltplatz Jahuacocha, 4.050m
Tag 8: 14km
Start: Zeltplatz Jahuacocha, 4.050m
Ziel: Dorf Llamac, 3.230m
Mit Nathan, einer der französischen Jungs, fuhr ich von Huaraz über Lima nach Paracas, einem kleinen Ort an der Westküste. Wir unternahmen eine Bootsfahrt zu den Ballestas Inseln und sahen dort ein paar wenige Pinguine.
Meinen letzten Stopp in Peru legte ich in der weißen Vulkanstadt Arequipa ein.
Von Arequipa aus erklomm ich meinen ersten 6.000er Gipfel - den 6.057m hohen Vulkan Chachani. Ein Guide, zwei Österreicher, ein Argentinier, der es aber nicht bis nach oben schaffte und ich wurden von der Argentur bis auf 5.000m hoch gefahren. Von dort wanderten wir ca. 2 Stunden auf 5.200m, schlugen unser Camp auf, aßen zusammen Abendessen und gingen schlafen. Nachts um 1 Uhr wurden wir geweckt und bekamen ein kleines Frühstück. Wir brauchten ca. 6 Stunden bis zum Gipfel. Da ich einige Wochen in Cusco und Huaraz verbracht hatte, machte mir die Höhe nur wenige Probleme. Durch die Kälte und die schlaflose Nacht waren die letzten Meter bis zum Gipfel trotzdem eine große Herausforderung. Aber ich schaffte es. Nach einem kurzen Aufenthalt auf über 6.000m stiegen wir hinab, bauten unser Camp ab und wurden wieder zurück nach Arequipa gefahren.
Ich unternahm noch zwei Tagesausflüge zur Ruta de Sillar und zum Colca Canyon.
Bei der Sillar-Route sieht man die Abbruchwände aus weißem Sillar. Das Vulkangestein wurde zum Bau zahlreicher Barockgebäude verwendet, wodurch Arequipa auch seinen Namen, die weiße Stadt, bekommen hat.
Der Colca Canyon ist nach dem Grand Canyon und der Tarayschlucht in Montenegro mit 1.200m der dritttiefste Canyon der Welt. Am Aussichtspunkt Cruz del Condor (Kreuz des Kondors) kreisen die Kondore mit der ersten Morgenthermik ruhig am Canyonrand.
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