Neuseeland Teil 5

Südinsel: Fiordland und die neuseeländischen Alpen.


Von Invercargill fuhren Aniko und ich in den Fiordland Nationalpark. Auf dem Weg dorthin hielten wir am Lake Hauroko. Dort machten wir eine kleine Wanderung durch eine Vielzahl von Silberfarne, der Nationalpflanze Neuseelands. 

Bevor wir im Fiorland ankamen, ging die Lichtmaschine des Campervans kaputt. Mit leerer Batterie, nicht funktionierenden Lichtern, Scheibenwischern und sonstigen Stromverbrauchern, schafften wir es gerade noch in die nächste Werkstatt. Ein Mitarbeiter der Werkstatt hatte uns zu sich nach Hause eingeladen. Somit übernachteten wir eine Nacht auf der Farm von Sid und Pip. Nach einem leckeren Abendessen, einem Bier und einer Nacht in ihrem schönen Gästezimmer fuhr uns Sid am nächsten Morgen zurück in die Werkstatt.


Dann standen wir vor der Frage, ob wir eine Bootstour zum Doubtful Sound oder beim Milford Sound machen sollten. Wir entschieden uns für den Doubtful Sound, da er eindeutig der größere der beiden Fjorde ist. Er ist dreimal länger und hat eine zehnmal größere Fläche. Der Milford Sound ist dagegen der steilere Fjord. Des Weiteren ist der Milford Sound einfach zu erreichen und da eine Tour billiger ist, ist der touristische Andrang deutlich höher. Es sind fünf bis sechs Boote gleichzeitig unterwegs, wohingegen beim Doubtful Sound nicht mehr als eins unterwegs ist. Die beiden neuseeländischen Familien, bei denen wir übernachtet hatten, hatten uns ebenfalls den Doubtful Sound empfohlen.


In Manapouri startete unsere Tour. Nach zweistündiger Fahrt über den Lake Manapouri erreichten wir die Straße zum Wilmot Pass, welche zum Doubtful Sound führt. Auf dem Doubtful Sound verbrachten wir einige Stunden bis es am Nachmittag den gleichen Weg wieder zurück ging.

In Te Anau begann unsere Fahrt über die 120km lange Milford Road, eine der schönsten Straßen Neuseelands. Dabei gibt es immer wieder die Möglichkeit anzuhalten, um die schöne Landschaft zu genießen. Wir legten des Weiteren eine Nacht auf einem Campingplatz ein, um den Milford Sound in den frühen Morgenstunden zu erreichen. Da wir bereits einen Boutstour zum Doubful Sound gemacht hatten, entschieden wir uns beim Milford Sound dagegen. Wir spazierten dafür zu einem Aussichtspunkt, um den Mitre Peak aus bester Sicht zu sehen. 

Auf dem Weg zurück nach Te Anau unternahmen wir eine kleine Wanderung zum Key Summit, einem Teil des Routeburn Tracks, einem weiteren Great Walk Neuseelands. 

Somit endete unser Aufenthalt im Fiordland. Wir fuhren über Lumsden, Queenstown und den Lindis Pass zum Lake Pukaki. Von dort hatten wir einen wunderschönen Blick auf den höchsten Berg Neuseelands, den Mount Cook. Wir übernachteten am Lake Pukaki mehrere Nächte, da wir dort einen wunderschönen kostenlosen Campingplatz direkt am See fanden.

Wir verbrachten zwei Tage um das Mount Cook Village im Aoraki/Mt Cook Nationalpark. Am ersten Tag liefen wir zum Tasman Lake, von wo wir den Tasman Glacier sehen konnten, und zu den Blue Lakes. 

Am nächsten Tag wanderten wir den Hooker Valley Track. Wir wanderten am Mueller Lake vorbei bis zum Hooker Lake und dessen gleichnamigen Gletscher, welcher sich am Fuße des Mount Cooks befindet. Der See war noch zum Großteil zugefroren.

Am Lake Tekapo wollten wir eine stargazing Tour beim Mount John Observatorium unternehmen. Der Lake Tekapo gehört zu einen der besten Orte der Welt um den Sternenhimmel erspähen zu können. Es wurde sogar ein Dark Sky Reserve gegründet, um die Lichtverschmutzung gezielt so gering wie möglich zu halten. Wir entschieden uns jedoch am Abend dagegen, da es bewölkt wurde und wir keine Sterne sehen hätten können. Die Tour wird bei schlechtem Wetter trotzdem durchgeführt, man bekommt aber nur eine Führung durch das Observatorium. Da der Wetterbericht für die kommenden Nächte nicht besser aussah, beschlossen wir weiter zu fahren. Deshalb blieb es lediglich bei einem kleinen Spaziergang am See und der Church of the Good Shepherd. 

Wir fuhren vom Lake Tekapo nach Wanaka. Dort gingen wir in das Puzzle World, einem Komplex aus optischen Illusionen, rätselhaften Räumen und dem weltweit erstem 3D-Labyrinth.

Des Weiteren wanderten wir in Wanaka auf den Mount Iron, von welchem wir einen Blick über die komplette Stadt und den Lake Wanaka hatten. Von Wanaka fuhren wir über den Haast Pass an die Westküste der Alpen. Unterwegs hielten wir am Thunder Creek Wasserfall und am Lake Hawea an. 

An der Westküste schauten wir uns den Fox Gletscher und den Franz Josef Gletscher an. Da die Alpenregion eine Wetterschneide darstellt und sich die an den Westhängen der Berge aufsteigenden Wolken westseitig entleeren, kann es dort bis zu 200 Regentage im Jahr geben. So hatten wir bei beiden Gletschern nur schlechtes Wetter.

Bevor wir wieder zurück an die Ostküste fuhren, schauten wir uns noch die Pancake Rocks und Blowholes in der Nähe von Greymouth an. Danach fuhren wir über den Arthur Pass. Dort konnten wir einen Kea, oder auch Bergpapagei genannt, sehen. Der Kea lebt in den neuseeländischen Alpen und gehört zu den wenigen Papageiarten, die außerhalb der Tropen leben und auch in verschneiten Regionen überwintern können.

Nachdem wir über den Arthus Pass gefahren waren, legten wir noch einen kurzen Stopp bei dem Castle Hill ein.


Danach gingen wir noch einmal für eine Woche zurück auf die Farm zu George und Rachel. Mit den beiden Franzosen Charles und Cecile halfen wir der Familie die letzten Kälber, die geboren wurden, sowie ein Paar Lämmer zu füttern. Des Weiteren richteten wir den Campervan für den Verkauf her.


Nach dieser Woche fuhr ich Aniko in Christchurch an den Flughafen, da sie zurück nach Deutschland flog, um an der Universität ihren Master zu machen. Somit endeten die acht Monate in Neuseeland, die wir zusammen gereist waren. Wir haben auf beiden Inseln viele einzigartige Dinge und Orte gesehen, schöne und weniger schöne Arbeitstage hinter uns gebracht und das Leben der Neuseeländer kennen lernen dürfen. 

Nachdem ich den Campervan an andere Backpacker verkaufen konnte, ging es für mich in den Norden der Südinsel, um dort in Blenheim zu arbeiten. 

Die Reise wird mit Patrick und Julia weiter gehen, die mich Mitte November in Neuseeland besuchen werden. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Jürgen (Freitag, 30 November 2018 08:26)

    Hallo ihr drei,
    mittlerweile ist es Ende November, und ihr habt sicherlich schon erlebnisreiche Abenteuer hinten euch. Wir können es kaum erwarten "den neuen dreier" Blog.

    Wir wünschen euch jedenfalls weiterhin viel Spaß. Genießt die Tage, vor allem die warmen. Hier ist es inzwischen kalt geworden!

    Viele Grüße
    Jogi