Neuseeland Teil 4

Südinsel: Abel Tasman Nationalpark, Marlborough Sounds, Kaikoura, Timaru, Dunedin und die Catlins.


Auf der Südinsel Neuseelands arbeiteten Aniko und ich als Wwoofer, da die Nächte im Winter zu kalt wurden um im Auto zu schlafen. Wwoofing und Wwoofer kommt von dem Wort WWOOF, was die Abkürzung für „World Wide Opportunities on Organic Farm“ oder „Willing Worker on Organic Farm“ ist. WWOOF ist ein weltweites Netzwerk welches 1971 gegründet wurde und von der Idee getragen wird, Menschen mit einem naturverbundenen Lebensstil zusammenzubringen. Im Zentrum stehen dabei Aufenthalte von freiwilligen Helfern auf Selbstversorgerhöfen. Zwischen WWOOFern und Hofbesitzern findet ein an ein Gastverhältnis angelehnter geldloser Austausch statt, bei dem WWOFer freiwillig helfend in den Alltag auf einem Hof eingebunden werden. Mittlerweile ist Wwoofing nicht nur Farmarbeit, es können auch Jobs in Cafes, Hostels, Campingplätze und viele weitere Tätigkeiten sein. Normalerweise werden dabei vier Stunden pro Tag gearbeitet und als Gegenzug wird Unterkunft und Verpflegung gestellt.

Wir arbeiteten drei Wochen in einem Eco Resort nahe des Abel Tasman Nationalparkes. 

Meine Aufgaben waren die Poolanlage am Morgen zu öfnen und am Abend zu schließen, den Chlor- und PH-Wert zu testen, die Filter wechseln, die Poolanlage sauber zu halten, die Hühner zu füttern, IKEA ähnliche Möbel zusammen zu bauen und im Garten zu arbeiten. Aniko arbeitete im Zimmerserviceteam. Den Pool, Whirlpool und die Sauna konnten wir kostenlos mitbenutzen. Uns stand eine Küche zur Verfügung, in welcher täglich Essen aufgefüllt wurde und wir einige Leckereien aus der Restaurantküche bekamen.

Während unseres Aufenthaltes in diesem Resort unternahmen wir ein paar Tagesausflüge. Wir wanderten auf den Takaka Berg, fuhren zum Rotoiti See und hatten einen Mitarbeiterausflug in den Abel Tasman Nationalpark.

Nachdem wir drei Wochen gearbeitet hatten, unternahmen wir eine zweitägige Wanderung durch den Abel Tasman Nationalpark. Diese Wanderung gehört zu den „great walks“ Neuseelands. Wir fuhren mit einem Wassertaxi zur Bark Bucht und wanderten zur Anchorage Bucht. Dort übernachteten wir auf einer Hütte. Am zweiten Tag ging es von dort zurück nach Marahau, wo wir unser Auto geparkt hatten. 

Danach legten wir einen kleinen Zwischenstopp in den Marlborough Sounds und in Kaikoura ein, bevor wir in Timaru unseren nächsten Wwoofing Platz annahmen.

In Timaru arbeiteten wir auf einer Farm. Wir wohnten mit George und Rachel sowie ihren beiden Kindern James (5) und Margaret (3) unter einem Dach. Auf der Farm gab es 500 Kühe, 450 Schafe, 500 Hirsche, 2 Schweine, 4 Hunde, 1 Katze und zahlreiche Hühner. Als wir die Farm Mitte Juli erreichten, waren gerade alle Milchkühe trächtig. Somit wurde es zu unserer Aufgabe, die neu geborenen Kälber einmal am Tag zu füttern. George melkte die Kühe und fütterte die Kälber morgens. Wir übernahmen das Füttern der Kälber am Mittag. Weitere Aufgaben waren die Kühe mit dem Quad zur Melkstation zu treiben, Zäune zu versetzen, die Hühner sowie Schweine zu füttern, Außengehege für die Hühner zu bauen, Zeit mit den Kinder zu verbringen und etwas im Haushalt zu helfen. Rachel kochte jeden Abend für uns alle leckeres Essen, morgens und zum Mittagessen bedienten wir uns in der Küche selbst.

Wir genossen es bei einer neuseeländischen Familie zu wohnen und ihnen zu helfen. Fünf Wochen und 200 Kälber später verließen wir die Farm.

Nach unserem Aufenthalt auf der Farm fuhren wir weiter nach Süden. Wir stoppten an den Moeraki Boulders, eine Anzahl ungewöhnlich großer kugelförmiger Konkretionen, und sahen ein paar Kilometer südlich von Moeraki, am Katiki Point, einen Gelbaugenpinguin. Auf dem Weg nach Dunedin hielten wir in Karitane am Stand an. In Dunedin schauten wir uns auf Grund des schlechten Wetters lediglich das Otago Settlers Museum und ein paar Bilder der Street Art an.

Danach ging es für ein paar Tage in die Catlins, ein Gebiet im Südosten der Südinsel, welches sowohl malerische Küstenlandschaften als auch dichten Regenwald besitzt. Wir fuhren zum Nugget Point und sahen dort weitere Gelbaugenpinguine, die entweder mit dem ersten Tageslicht oder am Nachmittag gesichtet werden können, wenn sie zur Nahrungssuche ins Meer gehen oder davon zurück kommen. 

Für den Florence Hill Aussichtspunkt, die drei größten Wasserfälle, die Curio Bucht, die Porpoise Bucht und den Waipapa Leuchtturm legten wir weitere Zwischenstopps ein. Danach gab es ein kurzes Wiedersehen mit Johannes und Nadine in der Nähe von Invercargill, um die beiden Autos auszutauschen. Aniko und ich reisten mit dem großen Campervan weiter in Richtung Fiordland und Neuseeländische Alpen.

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Kommentare: 4
  • #1

    Jürgen (Montag, 03 September 2018 21:03)

    Hallo Manu,

    wieder ein super Blog, tolle Bilder und die Landschaft ist der Hammer.
    War sicherlich auch ein toller Erlebnis auf der Farm.

    Weiterhin wünsche ich euch viel Spaß.

    Sonnige Grüße aus der Heimat

    Jürgen

  • #2

    Krug Selina (Dienstag, 04 September 2018 02:30)

    Hallo Manu,
    Das hört sich echt alles super toll an. Ich freu mich jetzt schon auf Neuseeland. Das ist echt eine tolle Landschaft!

    Viele Grüße aus Bali

    Selina

  • #3

    KM + Sonja (Sonntag, 23 September 2018 20:24)

    Hallo Manu,

    das letzte mal, als wir Kontakt hatten, war die Sonnenwende. Jetzt kommt sie wieder zurück zu dir.
    200 Kälber später ist nicht schlecht.
    Aber es scheint ja, dass wenig Touristen unterwegs sind. Wahrscheinlich winterbedingt?
    Die 200-Kälber-Story, ist das Südinsel an der Ostküste, oder? Nach meiner Erinnerung hat’s damals an der Westküste nur geregnet, in dem kleinen Zeitraum, wo ich da war.
    Hochinteressant. Bei den Tierchen, die da ab und zu auf den Fotos auftauchen, rätseln wir, ob es sich um eine Robbe oder einen Seehund handelt.

    Ansonsten, bei uns war’s ein sehr heißer Sommer. Mein einziger Urlaub war Zelten bei Jogis Geburtstag und da war’s kalt und hat geregnet und um 6 Uhr morgens gab es Sturmglockengeläut.

    Und sonst bin ich immer sehr gut informiert von der Familie.

    Schön, mal wieder was gesehen zu haben.

    Viele Grüße
    Klaus-Martin und Sonja

  • #4

    Manuel (Montag, 01 Oktober 2018 03:19)

    Hallo Klaus-Marin und Sonja,

    im Winter ist nur eine geringe Anzahl an Touristen unterwegs. Jetzt im Frueling werden es deutlich mehr, da die Temperaturen wieder zu nehmen.

    Die Farm war an der Ostkueste. Ich war letztens an der Westkueste unterwegs, dort hat es, genau wie du es in Erinnerung hast, nur geregnet.

    Viele Gruesse, Manu