Neuseeland Teil 3

 

Nordinsel: Opotiki, East Cape, Hawke's Bay, Cape Palliser und Wellington.


Nachdem Johannes, Nadine, Aniko und ich zwei Monate auf der Nordinsel Neuseelands unterwegs waren, legten wir in Opotiki einen vierwöchigen Stopp ein. Wir arbeiteten als Kiwi Pflücker. Wir wurden an unserem ersten Arbeitstags einem 12 köpfigen Team zugewiesen. Jeden Morgen bekamen wir von unserem Teamleiter eine Nachricht, ob wir arbeiten sollten oder nicht. Dies hing vom Reifegrad der Kiwis und der aktuellen Wetterlage ab. Die Kiwis durften nur mit einem gewissen Zuckergehalt und mit trockener Haut gepflückt werden. Dadurch hatten wir an einem Regentag automatisch frei oder wurden nach einem Regenschauer für den restlichen Tag nach Hause geschickt. Deshalb variierte die Anzahl der aufeinander folgenden Arbeitstage immer wieder. Wir arbeiten 11 Tage am Stück, hatten dafür auch mal drei bis vier Tage frei.

Es gibt zwei Arten von Kiwis - die goldene und die grüne Kiwi. Die goldene ist süßer und aromatischer, jedoch im neuseeländischen Supermarkt deutlich teurer als die grüne Kiwi. Wir pflückten ausschließlich goldene Kiwis.

Hatten die Kiwis ihren perfekten Reifegrad erreicht und es war gutes Wetter, bekam jeder Arbeiter eine Tasche um den Bauch geschnallt. Es wurde eine Kiwi nach der anderen gepflückt und vorsichtig in diese Tasche gelegt. Ganz wichtig war hierbei darauf zu achten, dass keine Stiele mitgepflückt wurden. Nachdem diese Tasche voll war, wurde sie über einer Holzkiste entleert.

Bei den goldenen Kiwis verdienten wir 21 $ pro Kiste. Schafften wir als Team viele Kisten am Tag, konnten wir viel Geld verdienen. Waren die Kiwis sehr klein und ließen sich schwer pflücken, verdienten wir etwas weniger. Des Weiteren bestand das komplette Team aus Backpackern, die wie wir, das erste Mal Kiwis pflückten. Deshalb waren wir die ersten Tage etwas langsamer und steigerten uns von Tag zu Tag.

Während dieser Zeit in Opotiki wohnten wir alle vier mit einem Engländer und zwei Franzosen in einer WG.

Nachdem wir vier Wochen auf den Kiwi Plantagen in Opotiki gearbeitet hatten, fuhren wir zum East Cape. Eine 20 km lange Schotterstraße führte von Te Araroa am Meer entlang hinaus zum östlichen Punkt Neuseelands. Den Leuchtturm umgab eine menschenleere Gegend mit weitreichendem Blick auf den Pazifik.

In dem kleinen Ort Tolaga liefen wir auf den längsten Pier Neuseelands hinaus. Die Tolaga Bay Wharf ist stolze 660 Meter lang.

Des Weiteren wanderten wir zur Cook´s Cove, welche von der Tolaga Bay nur durch eine hohe Klippe getrennt ist und nach dem englischen Seefahrer und Entdecker James Cook benannt wurde. Im Oktober 1769 ging James Cook in der Poverty Bay das erste Mal an Land und kurz darauf in der Cook´s Cove, wo er seine Vorräte auffüllen konnte. 

Von der Tolaga Bay fuhren wir für drei Tage an den Waikaremoana See, wo wir Flo kennen lernten. Der Waikaremoana See gehört zu einem der neun Great Walks Neusselands. Da das Wetter nicht besser wurde, wanderten wir lediglich auf einen Aussichtspunkt und fuhren dann weiter in Richtung Hawke's Bay. Auf dem Weg dorthin übernachteten wir auf einem idyllischen Campingplatz am Waikare Fluss. 

In Napier, eine Hafenstadt der Hawke's Bay, schauten wir uns einige Bilder des Street Art Projektes "Sea Walls" an. Thematisiert wird dabei der Klimawandel und die Verschmutzung der Weltmeere.

Von Napier reisten wir in den Süden der Nordinsel. Wir genossen einen schönen Herbsttag am Paraparaumu Strand und blickten von einem Aussichtspunkt auf die Küste sowie auf die Kapiti Insel.

Wir verbrachten ein paar Tage am Cape Palliser. Dort unternahmen wir eine kleine Wanderung zu den Pinnacles, einem weiteren Drehort der Trilogie "der Heer der Ringe". Des Weiteren konnten wir dort einige Seehunde beobachten und die Stufen des Leuchtturm erklimmen. Somit hatten wir den westlichsten, nördlichsten, östlichsten und südlichsten Punkt der Nordinsel gesehen.

Unseren letzten Stopp auf der Nordinsel legten wir in der Hauptstadt Wellington ein. Wir schauten uns den Hafen und das Parlamentsgebäude an. Außerdem fuhren mit der Cable Car, eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt.

An einem Abend gingen wir in das Westpac Stadion um ein Rugby Spiel zwischen den All Blacks, der Nationalmannschaft Neuseelands, und der Französischen Nationalmannschaft anzuschauen. Die All Blacks führen vor jedem Länderspiel einen Haka auf, einen rituellen Tanz der einheimischen Maori. Dieser soll die gegnerischen Spieler einschüchtern und einen psychologischen Vorteil ergeben.

Nachdem Johannes, Aniko, Nadine und ich mit der Fähre auf die Südinsel fuhren und somit etwas mehr als vier Monate auf Nordinsel zusammen gereist sind, trennten sich unsere Wege von nun an. Wir hatten uns in Auckland gerade einmal 4-5 Tage gekannt und hatten danach eine unvergessliche Zeit auf der Nordinsel. Vielen Dank dafür!  

Aniko und Ich fuhren gemeinsam in Richtung des Abel Tasman Nationalparks und arbeiten dort in einem Resort.

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