Da ich für Vietnam kein Visa beantragt hatte, durfte ich für 15 Tage einreisen. Am Flughafen in Hanoi wurde ich von zahlreichen Taxifahrer angesprochen. Ich blieb jedoch stur und fuhr die 20 km lange Strecke mit dem öffentlichen Bus zur Altstadt. Das Ticket kostete nur 30 Cent.
In Hanoi hielt ich mich nur einen ganzen Tag auf. Da mein Bruder und ich in China genug Städte gesehen hatten, wollte ich so schnell wie möglich ans Meer. An diesem einen Tag in Hanoi schaute ich mir den Schildkrötenturm auf dem Hoan-Kiem See, den Literaturtempel, das Ho-Chi-Minh-Mausoleum, den Präsidentenpalast und die Zitadelle an. Am Abend ging ich in der Altstadt essen. Das Essen war sehr gut.
Am nächsten Morgen fuhr ich mit dem Zug nach Hai Phong, um von dort mit dem Boot auf die Insel Cat Ba zu gelangen. Die Insel Cat Ba ist die größte Insel in der Ha Long Bay. Für den Zug kaufte ich mir online ein Ticket für die Holzklasse. Die Transsibirische Eisenbahn war im Gegensatz zu diesem Zug Luxus gewesen. Die Fahrt dauerte zum Glück nur 2 1/2 Stunden.
Auf Cat Ba buchte ich ein Zimmer für sechs Nächte. Von meinem Hostel konnte ich einen sehr schönen Meerblick genießen.

Den ersten Tag auf der Insel verbrachte ich von morgens bis abends am Strand.
An den folgenden zwei Tage konnte ich auf Grund des schlechten Wetters nicht sehr viel unternehmen. Ein Paar Stunden zwischen den Regenschauer nutze ich um etwas von der Vietnamesischen Geschichte zu erfahren. Ich besichtigte das Cannon Fort, welches ich von meinem Hostel gut zu Fuß erreichen konnte. Von dort hatte ich auch wieder einnen tollen Ausblick auf die zahlreichen Berge die aus dem Wasser ragten.
Da das Wetter dann laut Wetterbericht wieder etwas besser werden sollte, buchte ich eine Bootstour durch die Ha Long Bay. Vier Gäste des selben Hostels und ich wurden morgens um 8:00 Uhr mit dem Bus abgeholt. Nachdem noch andere Unterkünfte abgeklappert wurden, fuhren wir zur Bootsanlegestelle. Mit dem Schiff fuhren wir dann ca. zwei Stunden durch die Bucht.
Danach legten wir an einem schwimmendem Haus an, um eine Stunde Kajak zu fahren. Ich teilte mir ein Kajak mit Alex aus Frankreich. Leider konnte ich in dieser Zeit meine Kamera nicht mit nehmen. Sie hätte diesen Spaß wohl nicht überlebt. Es war ein tolles Erlebnis zwischen den Karstberge zu paddeln.
Danach gab es auf unserem Schiff Mittagessen. Reis, Frühlingsrollen, Gemüse, Fisch und Hühnchen wurde uns aufgetischt. Während dem Essen fuhr das Schiff bereits langsam in Richtung Monkey Island. Dort konnten wir schwimmen gehen und etwas wandern. Dies war auf Grund der Steigung und der Affen nicht gerade einfach. Die Affen waren sehr frech und teils aggressiv. Passiert ist zum Glück nichts.

Bevor die Tour zu Ende ging, fuhren wir noch zu einem schwimmendem Dorf. Dort leben die Menschen das ganze Jahr auf dem Meer.
Am letzten Tag erkundigte ich die Insel mit einem Roller. Da die Insel relativ klein ist, dauerte dies nicht wirklich lange. Deshalb machte ich noch einen Halt am Nationalpark und wanderte auf einen der Berge.
In meinem Hostel kaufte ich mir ein Ticket nach Sa Pa. Zuerst ging es mit der Fähre auf das Festland und von dort mit einem Bus weiter. Die Busfahrt dauerte inklusive einem Umstieg in Hanoi ca. 10 Stunden. In Sa Pa befand ich mich auf über 1.500 Meter über dem Meeresspiegel. Ich musste dort meine langen Klamotten wieder auspacken. Es hatte weniger als 20 Grad. Den ersten Tag verbrachte ich bis auf das Abendessen in meinen Hostel. Es regnete den ganzen Tag. Am Abend lief ich etwas durch das Stadtzentrum und ging in einem Restaurant essen. Nachdem ich fertig war wurde ich von ein paar Vietnamesen an ihren Tisch eingeladen. Bis auf einen jungen Mann konnte leider niemand Englisch. Es war trotzdem ein sehr lustiger Abend.
Für den nächsten Tag buchte ich eine Tour durch die Reisterrassen von Sa Pa. Diese Tour wurde von ein paar Frauen des Bergstammes der Hmong organisiert. Das Wetter war am Morgen ganz ordentlich, mittags fing es dann wieder an zu regnen. Wie ich nach meinem Aufenthalt in Sa Pa erfahren habe, wurde der Norden Vietnams von schweren Unwettern getroffen, bei denen es zu zahlreiche Überschwemmungen und Erdrutschen gekommen sei. Eine Vielzahl an Menschen hatten dabei ihr Leben verloren. In Sa Pa direkt gab es aber zum Glück keine schlimmeren Vorfälle.
Am dritten Tag in Sa Pa machte ihr mich dann auf den Weg zum Fansipan. Der Fansipan ist mit seinen 3143 Meter der höchste Berg Vietnams. Von der Talstation ging es mit der längsten Seilbahn der Welt innerhalb von 15 Minuten zur Bergstation. In der Seilbahn kam ich mit Osman aus Dubai ins Gespräch. Mit ihm zusammen stieg ich die letzten 600 Stufen zum Gipfel hinauf. Leider lag der Berg die komplette Zeit in den Wolken.
Am Nachmittag bestieg ich dann noch den Ham Rong Berg im Zentrum Sa Pa's. Dieses Mal aber ohne Seilbahn. Von dort hatte ich einen Blick über die komplette Stadt und den in Sa Pa gelegenen Park.
Als ich am Abend in mein Zimmer zurück kam, hatte ich vier Vietnamesen in meinem Schlafsaal. Mit Ihnen ging ich zum Abendessen, auf den Nachtmarkt und gegen später in eine Bar. Mit diesen vier Vietnamesen konnten ich mich auf Englisch gut unterhalten. Am nächsten Tag fuhr ich dann zurück nach Hanoi. Dort verbrachte ich meine letzte Nacht direkt am Flughafen, da am nächsten Morgen mein Flugzeug nach Indonesien startete.
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Jürgen Rück (Donnerstag, 26 Oktober 2017 07:12)
Hallo , wir kennen uns noch nicht direkt, das werden wir noch nachholen.
Interessante Beiträge.
Dieser Part ist sehr eindrucksvoll.
Dies steht auch bei uns einmal auf einer Reiseliste.
Würden gerne einmal noch mehr Infos und Eindrücke darüber von dir erfahren wollen.
Viel Spaß und gutes Gelingen.
Wir verfolgen die Blogs weiter.
Jürgen (Donnerstag, 02 November 2017 09:42)
Hey Manu,
super toller Blog . Der Doppelmayr hat die Rekord-Seilbahn auf den Fansipan Legend gebaut. Wahnsinn!
Ich freue mich jetzt schon riesig auf deine weiteren Reiseblogs.
Sonnige Grüße
Jürgen